Roßmoos hat enttäuscht

von Thomas Hafner

13. August 2008

Neulich habe ich für meine Familie eine Unterkunft für zwei Nächte in Tirol gesucht.

In der erweiterten Suchmaske von Tiscover Österreich habe ich unsere zwei Erwachsenen und zwei Kinder mit ihrem Alter (1 bzw. 4) angegeben, und als Verpflegung „Halbpension“ gewählt.

Aus den Suchtreffern habe ich ein Angebot vom Gasthof Roßmoos in Alpbach herausgesucht und gebucht. Die Buchung ist bestätigt worden und der insgesamt zu zahlende Preis war ausgewiesen.

Die Unterkunft war schön, und die Wirtsfamilie bis auf die Wirtin auch sehr freundlich, aber am Ende waren wir doch enttäuscht. Denn der Wirtin war die zu zahlende Summe laut Buchungsbestätigung wohl zu niedrig, und so hat sie sie noch um 20 Euro zusätzlich erhöht. Das Abendessen sei nicht in der Halbpension inbegriffen, was die Kinder angehe, so begründete die Wirtin.

Da hatten wir die Bescherung. Nach jedem Abendessen haben wir bewusst nicht anschreiben lassen, sondern die Getränke sofort gezahlt, aber jetzt bei der Abreise purzeln noch Extras hervor, von denen nichts zu ahnen war. Meine Familie wartet schon im Auto sitzend auf die Abreise, und die Wirtin streitet vor anderen Gästen mit mir über den richtigen Preis. Mir war es dann genug und ich habe die Hälfte des Preisaufschlags gezahlt, nur um schnell hinauszukommen aus der unerwarteten und unangenehmen Situation.

Dabei hätte der Gasthof Roßmoos nichts extra verdient, dessen bin ich mir sicher. Denn die anderen, ehrlichen Gasthäuser haben aus meinen Daten den richtigen Preis berechnen lassen, und hatten es in der Suchmaske schwerer, mit dem getäuschten Preis vom unfairen Gasthof Roßmoos zu konkurrieren.

Die Wirtin hat zum Schluss noch kräftig geschimpft. Unsere Töchter hätten beim Essen einen Dreck hinterlassen, wie sie es noch nie erlebt habe. Das läge an den Eltern, nämlich wie sie die Kinder erzögen, so die Wirtin.

Dazu meine ich: die vierjährige Tochter hat keinen Dreck hinterlassen, aber die kleine schon. Die ist ja auch während des Aufenthalts erst 13 Monate alt geworden, und übt noch nicht lange mit Besteck zu essen. In der Kinderkrippe wird das unterstützt, da sind die Gastgeber kinderfreundlich. Vieles, was ich im Gasthof Roßmoos erleben musste, finde ich nicht kinderfreundlich.

Auch hat die Bedienung der Kleinen das Abendessen – einen Teller Spätzle mit Soße – erst auf Nachfrage und zuletzt gebracht. So hat die Bedienung nichts Gutes bewirkt. Denn diejenige Einjährige möchte ich sehen, welche ruhig bleibt, wenn nur die anderen vor dampfenden Tellern sitzen.

Aber genug nun; der Gasthof Roßmoos will wohl keine Kleinkinder. Dann habe ich die Botschaft verstanden und handle danach.

  gez. Thomas Hafner


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Thomas Hafner <t h o m a s @ h a f n e r . N L . E U . O R G>
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